Interlis, Optionen zum Datenexport_DE

Grundlagen

Wenn sie als Unternehmer Kanaldaten an Ingenieure oder Gemeinden zur Verfügung stellen müssen, wird oft ein Datenexport nach Interlis-Norm verlangt. In diesem Zusammenhang ist das Verständnis der nachfolgenden Begriffe besonders wichtig:

  • VSA (Version 2007 oder Version 2019): Norm zur Erfassung und Beschreibung der Beobachtungen im Kanal während einer TV-Inspektion

  • VSA-KEK: (technische Schnittstelle zur Durchführung des Exportvorgangs gemäss Interlis-Norm):

  • Interlis (Version 2 oder Version 2.3): Norm zur Festlegung, welche Attribute (Feldinhalte) in welcher Form zu exportieren sind.

  • Export nach Interlis_2: es werden nur die Inspektionsdaten der inspizierten Objekte (Haltungen, Leitungen und Schächte) im Interlis-Format exportiert.

  • Export nach Interlis_SIA 405: es werden nur die Stammdaten der inspizierten Objekte (Haltungen, Leitungen und Schächte) im Interlis-Format exportiert.

Die an den Auftraggeber zu liefernde Exportdatei mit der Erweiterung XTF muss der Interlis-Norm entsprechen, damit er die Daten letztlich in seiner Software einlesen kann. Je nach Anforderungen gibt es in WinCan VX einige Exportptionen, die Sie aktivieren oder deaktivieren müssen. Diese sind nachfolgend ausführlich beschrieben.

Mediendateinamen

In WinCan VX erhalten die Mediendaten (Videos/Fotos) standardmässig einen vom System vorgegebenen eindeutigen Namen (Haltungsname_GUID).

Für den Interlis Export sind diese Dateinamen jedoch zu lang, weshalb Sie die Möglichkeit haben, die Dateiumbenennung entweder vor dem Export über den Menübefehl Werkzeuge>Projekt-Mediendateien umbenennen>Haltung/Anschlussleitung/Schacht oder direkt während des Exports festzulegen.

Mediendaten vor dem Export umbenennen

Kontrollieren Sie als erstes, ob das Projekt mit der VSA-Schadensnorm aufgenommen wurde (1). Über den Befehl Allgemein>Einstellungen>Medienumbenennung>Benennung auswählen können Sie anschliessend das Namensmuster bestimmen:

Die eigentliche Umbenennung wiederum starten Sie über den Befehl Werkzeuge>Verschiedene Werkzeuge>Projekt-Mediendateien umbenennen>Haltung/Anschlussleitung/Schacht:

Mediendaten während des Exports umbenennen

Öffnen Sie das gewünschte Projekt und starten Sie den Datenexport gemäss Interlis2-Norm über den Befehl Datenaustausch>Export:

Wählen Sie im Exportassistenten als erstes den Eintrag Interlis_2:

Allgemeine Exportoptionen festlegen

Nachfolgend finden Sie eine kurze Erklärung zu den einzelnen Optionen:

1.) Die exportierte Datenmenge kann auf bestimmte Objektkategorien (Haltungen, Leitungen, Schächte) begrenzt werden

2.) Die exportierte Datenmenge lässt sich zudem auf die untersuchten Objekte (Haltungen und Leitungen) beschränken

3.) Diese Optionsgruppe erlaubt es dem Operateur, spezifischen Anforderungen an den Datenexport seitens des Ingenieurbüros gerecht zu werden:

  • Haltungs- und Schachtinspektionsdaten werden in zwei getrennte XTF-Dateien geschrieben.

[Projektname]_SEC.XTF

[Projektname]_NOD.XTF

  • Die WinCan-Erweiterungen umfassen automatisch folgende Optionen, die jedoch nicht Bestandteil der Interlis-Norm sind.

Export der Inspektionsrichtung: Das Attribut <Inspektionsrichtung> enthält die Werte IN oder GEGEN

Neugenerierung von ID-Nummern beim Export: der im Datenbankfeld OBJ_ID bereits gespeicherte Wert wird beim Export neu erzeugt.

  • Beobachtungstext als Bemerkung exportieren: der Beobachtungstext erscheint im Attribut <Anmerkung>

  • Von Punkt - Bis Punkt interpretiert die Schächte primär als Inspektionspunkte: LINKS steht immer der Startpunkt, RECHTS immer der Endpunkt der Inspektion. Bei Inspektionen in Gegenfliessrichtung erscheint der untere Schacht also links und der obere Schacht rechts davon.

Bleiben alle Exportoptionen deaktiviert (3), entspricht dies der eigentlichen Interlis-Norm.

Zielverzeichnis bestimmen:

In diesem Schritt können Sie den Standardpfad \Misc\Exchange (1) verwenden oder einen benutzerdefinierten Zielordner (2) bestimmen:

Exportoptionen für Mediendateien (Videos/Fotos) festlegen.

Beim Mediendatenexport bestimmen Sie, wo und in welcher Form die Mediendateien zur Verfügung gestellt werden.

Mediendateien exportieren:

Diese Option kopiert alle Mediendateien ins Exportverzeichnis und führt eine automatische Umbennung gemäss ausgewähltem Benennungsmuster durch (Bsp. CH_Interlis (Objectname):

Der Export in dieser Form dauert dadurch je nach Projektgrösse entsprechend lange und und benötigt doppelt so viel Speicherplatz. Die jeweiligen Mediendateinamen werden in die Exportdatei (XTF-Datei) geschrieben.

Mediendateien nicht kopieren (Option Exportverzeichnis):

Diese Option kopiert keine Mediendateien, sondern exportiert nur Dateiname und -pfad. Die Umbenennung der Mediendateien nach Interlis-Norm muss vorgängig erfolgen!

Achten Sie aus diesem Grunde darauf, dass die Zusatzoption (1) Medienumbenennung starten deaktiviert ist (2).

Die Option Exportverzeichnis schreibt den Exportpfad und die nach Interlis-Norm vergebenen Mediendateinamen in die Exportdatei (XTF-Datei). Die Mediendateien müssen Sie anschliessend manuell in das Verzeichnis \Misc\Exchange\[Projektname] kopieren:

Mediendateien nicht kopieren (Option WinCan Projektpfad):

Diese Option kopiert keine Mediendateien, sondern exportiert nur Dateiname und -pfad. Die Umbenennung der Mediendateien nach Interlis-Norm muss vorgängig erfolgen!

Achten Sie aus diesem Grunde darauf, dass die Zusatzoption (1) Medienumbenennung starten deaktiviert ist (2).

Die Option WinCan Projektpfad schreibt den Projektmedienpfad und die nach Interlis-Norm vergebenen Mediendateinamen in die Exportdatei (XTF-Datei). Die Mediendateien müssen Sie anschliessend manuell in das Verzeichnis \Misc\Exchange\[Projektname]\Video\Sec kopieren:

Mediendateien nicht exportieren (nur Daten):

Diese Option kopiert keine Mediendateien und schreibt auch keine Dateinamen in die Exportdatei (XTF-Datei). Das Exportverzeichnis enthält also keine Mediendateien und die Exportdatei auch keine Verweise zu den jeweiligen Mediendateien:

Export durchführen

Starten Sie den Datenexport mit einem Klick auf die Schaltfläche Weiter und warten Sie das Ergebnis ab. Je nach Datenmenge kann der Vorgang bis zu 60 min. oder länger dauern:

Kontrollieren Sie abschliessend das Endergebnis des Datenexports im Projektunterordner \Misc\Exchange

 

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